Vorgestellt: Jutta Maria Carmele

Jutta Maria Carmele kann auf eine lange Erfahrung als Lehrerin und Kinderyogalehrerin zurückgreifen. Für die Kinderyoga-Konferenz 2017 in Heidelberg haben wir sie befragt.

1. Kinderyoga und die Arbeit mit Kindern sind ein großartiges, aber auch ein großes Feld. Was ist dein Ansatz?

Ich arbeite als Lehrerin an einer Grundschule. Die Grundschule ist im Grunde die einzige und richtige Gesamtschule in unserem Schulsystem, und ich sehe meine Aufgabe darin, jedes einzelne Kind dort abzuholen, wo es steht. Das ist gerade in der heutigen Zeit eine große Herausforderung. Aber auch da ist Yoga für Kinder die wertvollste Hilfe. Alle Kinder kennen Katzen, Hunde und Affen; sie sehen sich als Sonne, Mond oder Sterne und in unserem Klassenwald stehen oft die exotischsten Bäume – Kinder verstehen die Sprache des Yoga unverblümt und unverstellt – und hier liegt meine große Chance.

2. Welche Angebote machst du Kindern/Jugendlichen?

Wir beginnen täglich den Schulmorgen mit einem ausgedehnten Yogaritual, unterbrechen den Unterricht dann, wenn es nötig ist, um Bewegungseinheiten und/oder Ruhe-/Atemübungen bzw kleine Meditationen zu machen. Außer diesen täglichen Übungen in den Klassen, in denen ich unterrichte, biete ich eine jahrgangsübergreifende Yoga-AG an, die einmal wöchentlich stattfindet und regen Anklang findet!

3. Yoga und Kreativität passen gut zusammen, weil …

Weil die Kinder ihre Gefühle, ihre Stimmungen, ihre Fantasie in Bewegungsfolgen ausdrücken und fühlen können. Es gibt keine statischen Vorgaben, sondern die Kinder entfalten und bewegen sich im Yoga.

4. An der Arbeit mit Kindern liebe ich besonders:  

Die Spontanität und die Kreativität der Kinder, ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Kinder sind in der Lage, ihre Gefühle direkt und unverkrampft auszuleben und auszudrücken.

5. Dein Workshop auf der Kinderyoga-Konferenz heißt „Wir sind Yoga“. Was dürfen die Teilnehmer erwarten?

Es wird unterschiedliche Übungseinheiten geben, in denen die Teilnehmer ihren Körper und ihre Gefühle erspüren können. Durch fließende Übungsfolgen, teilweise mit Musik untermalt, nehmen sie nur noch sich selbst und ihren Körper mit all seinen Möglichkeiten und Grenzen wahr. Sie lernen loszulassen und nur noch wahrzunehmen.