Nach dem theoretischen Grundgerüst, dass uns Prof. Dr. Holm-Hadulla am Freitag Abend zum Thema „Kreativität“ mitgegeben hatte, stand der zweite Tag der Kinderyoga-Konferenz ganz im Zeichen von erlebbarer Praxis.
Klaus König leitete eine spielerisch-kreative Yoga-Praxis rund um eins der Lieblings-Asanas von Kindern, dem Hund, an. Eine knackige Übungsreihe, an deren Ende sich die meisten frisch und gestärkt für den Tag fühlten.
Im Ballsaal der Stadthalle wurde währenddessen gedehnt. Sandra Walkenhorst, auf dieser Konferenz gleich mit zwei Workshops vertreten, entführte die Teilnehmer in „Thai-Yoga für Kinder“. Zu dem Thema wird es demnächst eine Weiterbildung an der Kinderyoga-Akademie geben.
Im Anschluss und zur Weiterführung des Vortrags vom Vorabend dann der Transfer-Workshop mit Prof. Dr. Holm-Hadulla und Thomas Bannenberg. In vier Kleingruppen erarbeiteten sich die Teilnehmer Möglichkeiten und Optimierungsvorschläge für Kindergarten- und Schulkinder, für Jugendliche und zur Prävention von Gewalt. Ein Punkt, der immer wieder fiel: Kreatives Denken und einhergehende Stress-Reduktion muss stets bei den Erziehern und Pädagogen selbst ansetzen.
In der Mittagspause dann entspannen sich Gespräche, zogen die Teilnehmer in Kleingruppen durch die malerische Altstadt von Heidelberg. Und einige kamen auch dem praktischen Tipp von Prof. Dr. Holm-Hadulla nach – und wanderten auf den Spuren von Hölderlin auf dem Philosophenweg.
Danach dann wieder handfeste Praxis: Jutta Carmele füllte ihre Stunde mit dem Leben und der Leidenschaft, die sie in ihrer Tätigkeit als Grundschullehrerin auch ihren Kindern entgegenbringt. In ihrem Workshop „Wir sind Yoga“ standen Flows mit Musik im Vordergrund. Neben der „Tanzenden Katze“ und dem „Schwingenden Schneidersitz“ gab sie den Teilnehmern vor allem den Fokus auf das Jetzt mit: „Spürt, wie die Kinder in den Raum kommen. Schaut euch ab, was sie machen. Das ergibt die schönsten Übungsstunden.“
Ähnlich sieht es auch Sandra Walkenhorst, die mit einer kunterbunten Reise nach Mallorca zeigte, dass ein Konzept immer nur ein loses Angebot, ein Grundgerüst für die Kinderyoga-Stunden sein sollte. Für die erfahrene Yogalehrerin ist vor allem auch das Yoga-Sutra „sthira sukham asanam“ gut anwendbar auf die Arbeit mit Kindern: So kann Kinderyoga ihnen Stabilität im Sinne eines wiederkehrenden Rahmens vermitteln – und dennoch die Leichtigkeit erhalten, um im Jetzt ganz individuell auf die Kinder einzugehen.
Zwei besondere Workshops – der eine still, der andere kraftvoller – bildeten den Abschluss des Konferenz-Tages. Der Münchener Künstler Ruben fun Hunter entrollte drei riesige, farbig vorbereitete Papier-Leinwände. Ausgestattet mit Pinsel und Farben durften sich die Teilnehmer hier am „Schreibmalen“ ausprobieren: „Wie können wir mit unserer Handschrift sensorische Welten wie „Nase“, „Auge“ und „Ohr“ zeichnerisch umsetzen?“ Ein tolles Erlebnis, das für den Künstler auf der Erkenntnis basiert, das uns die Handschrift in unser Zentrum bringt.
Nebenan zauberte die Musikpädagogin Simone Schäfer mit einem rhythmusgetriebenen Workshop afrikanisches Feeling (und Hitze!) in den altehrwürdigen Ballsaal. Denn wozu einen Haufen Schlaginstrumente, wenn man doch einen Körper hat? Simone Schäfers Gruppe sang, begleitet von E-Piano afrikanische Lieder und lieferte den dazugehörigen Rhythmus gleich selbst – mit Body-Percussion!
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