Für die vierte Kinderyoga-Konferenz stand drei Tage die Heidelberger Stadthalle ganz im Zeichen von Kinderyoga. Ok, am ersten Abend, der mit einem Vortrag zum Thema „Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung“ begann, hätte sich der ein oder andere fast auf den Abschlussball einer Heidelberger Tanzschule, der hörbar nebenan im Saal stattfand, verirrt. Doch am Ende fanden alle Teilnehmer den Weg zum Vortrag von Prof. Dr. Holm-Hadulla.
Der Beginn seines Vortrags? Eine kurze Skizzierung der Lebensgeschichte von Popstar Madonna und ein Auszug aus ihrem Song „Like A Prayer“, in dem sie den frühen Tod ihrer Mutter verarbeitet. Anhand dieses ungewöhnlichen Einstiegs bot der Facharzt für Psychiatrie einen eindrucksvollen Blick in seine wissenschaftliche Arbeit mit dem Thema „Kreativität“. Prof. Dr. Holm-Hadulla verknüpfte neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung mit Hintergrundwissen über das kreative Schaffen von bedeutenden Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Jim Morrison oder Wolfgang Amadeus Mozart. Und er stellte dar, welche Grundlagen vorliegen müssen, damit sich Kreativität überhaupt entfalten kann.
Demnach braucht kreatives Potential einen vielfältigen Nährboden (z.B. ein förderndes Umfeld), aber vor allem eins: das freie Denken. Denn Prozesse kommen erst in Gang, wenn wir nichts tun. „Default mode“ nennen die Wissenschaftler diesen, scheinbar müßiggängerischen Zustand, in dem das Hirn jedoch vielfach arbeitet. Dieser Modus kann durch Rituale wie Spazieren, Meditation oder eben Yoga in Gang gesetzt werden.
Kritisch äußerte sich Prof. Dr. Holm-Hadulla zu einer frühen Anwendung von neuen Medien. Denn alles, was in diesem „default mode“ in den Fluss kommt, wird durch die Nutzung von Handy und Tablet gestört. Auch das so wichtige Orientierungswissen, das Kindern hilft, sich zu verorten, ist störanfällig. Orientierungswissen kommt immer aus dem Körper und kann nicht durch technische Geräte ersetzt werden.
Am Ende des Vortrags und des ersten Konferenz-Tages entspann sich eine lebhafte Diskussion zum Thema Schule und Inklusion.
Hunde, Rhythmus und tanzende Katzen – So war der 2. Tag der Kinderyoga-Konferenz