Vorgestellt: Jacqueline Draheim-Frank, Yogalehrerin mit besonderem Konzept

Yoga mit Kindern hat so viele Facetten! Und an dieser Stelle wollen wir euch gern in lockeren Abständen immer einmal wieder Kinderyoga-Lehrer vorstellen, die unserer Meinung nach eine besondere Arbeit machen. Den Anfang macht eine Yogalehrerin, die aus vollem Herzen eine Altersgruppe unterrichtet, die nicht gerade als einfach gilt: Jugendliche.
Am besten lassen wir Jacqueline selbst zu Wort kommen!
1. Wer bist du?
Ich heiße Jacqueline Draheim-Frank, bin 45 Jahre alt, Mama zweier Kinder. Ich arbeite in Berlin und Potsdam. Meine Tochter ist 16 Jahre alt, mein Sohn 12. Ich studierte Lehramt, sowie pädagogische Psychologie.
2. Wie kamst du zum Yoga?
Ich bin eine passionierte Läuferin und landete durch eine Sportverletzung beim Yoga. Ehrlich gesagt war ich eher skeptisch, was Yoga angeht. Ich befürchtete Eso-Spinner und ödes Rumsitzen. Zum Glück bin ich ein neugieriger Mensch und landete in einem Yogakurs, der mich sportlich herausforderte. Ich lernte den kraftvollen Vinyasa Flow von Patricia Thielemann kennen und war schnell Feuer und Flamme. Durch die anstrengenden Asanas konnte mein Geist gar nicht anders, als vollkommen präsent im Moment zu bleiben. Schließlich entdeckte ich die Qualität des Atems und Yoga war aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Egal, was das Leben einem auferlegt, egal was passiert, wenn man weiß, was einem entspricht, wenn man seine Mitte spürt, dann kann man nicht so leicht vollkommen und konstant aus der Bahn geworfen werden. Yoga ist für mich eine meiner Krafttankstellen.
Vor zwei Jahren wollte ich soviel wie möglich über Yoga erfahren und absolvierte die Yogalehrerausbildung bei Patricia Thielemann. Das war eine spannende und herausfordernde Zeit. Inzwischen unterrichte ich im Spirit Yoga eine Level 1-2 Klasse für Erwachsene und eine Yogaklasse mit Rückenfokus sowie seit März einen Anfängerkurs nur für Männer.
Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, Yoga von den Klischees zu befreien und an Gruppen heranzuführen, die normalerweise nicht stark im Yogastudio vertreten sind. Deswegen gab ich im Spirit Yogastudio Zehlendorf zwei Workshops nur für Männer, bei denen bisher 80 Männer mitgemacht haben. Die zweite Gruppe, die man kaum im Yogastudio antrifft, sind Jugendliche. Es war für mich ganz klar, dass das am Unterrichtskonzept liegt, denn wenn man die Zeitschriften, Youtube-Channels etc. betrachtet, findet man jede Menge Fitnessübungen, die vom Yoga inspiriert sind.
Die Frage war also nur, wie öffne ich Jugendliche für das weite Feld Yoga?
3. Was ist das Besondere am Unterrichten von Jugendlichen?
Ich habe schon als „normale“ Lehrerin in der Schule die Erfahrung gesammelt, dass du fast jeden Unterrichtsstoff interessant vermitteln kannst, wenn du dich auf die Stufe, die Energie und die Welt des Schülers begibst. Ich habe  wunderschöne und sehr lustige Erfahrungen mit Jugendlichen machen dürfen. Ich bin überzeugt, dass in Jugendlichen ein großes Potential schlummert, doch wenn Eltern, Lehrer etc. nicht an sie glauben, sie nicht in ihrem Selbstbewusstsein stärken, ihre Interessen nicht achten, dann wird es für die Jugendlichen ganz schön schwierig, sich selbst zu verwirklichen und an sich zu glauben. Die emotionalen Loopings der Pubertät können einen ganz schön ins Schleudern bringen, irgendwer oder irgendwas muss einem Halt geben. Die Jugendlichen brauchen einen Anker. Ziel sollte es sein, dass sie irgendwann Halt in sich selbst finden, aber das ist ganz schön schwer.
Die Idee zu meinem Yogakurs für Jugendliche: „Bodyworkout meets Yoga“, basiert auf den Erfahrungen meines Studiums, meiner eigenen Yogaerfahrung, meiner Pubertät, dem Leben mit einem Teenie und dem Kontakt zu ihrem tollen Freundeskreis. Eine Freundin meiner Tochter fragte mich eines Tages: „Warum gibt es eigentlich nicht einen coolen Yogakurs nur für Jugendliche?“ Und das war wohl die Geburtsstunde dieses Yogakurskonzeptes. Ich schrieb noch in der Nacht ein Konzept zusammen und startete Wochen später mit dem Kurs. Die Pubertät ist eine große Herausforderung und eine gravierende Transformationsphase. Yoga kann den Teens soviel schenken, aber wir dürfen ihnen natürlich nichts überstülpen. Ich muss darauf achten, was die Schüler wollen und einfordern. Ich darf nicht belehrend sein, sondern höchstens Vorschläge machen, Dinge aufzeigen und muss dann schauen, wo fließen die Schüler mit und wo nicht. Letzendlich betrifft das jede Schülergruppe. Die Energie der Jugend ist nur spezieller, sehr lebendig, modern und kraftvoll.
4. Wie läuft eine „Bodyworkout meets Yoga“-Stunde konkret ab?
Wir haben eine Whats App Gruppe, in der jeder Vorschläge kommunizieren kann. Wir haben eine Playlist, in der jeder seinen Lieblingssong auflisten kann. Am Anfang jeder Stunde frage ich, was die Gruppe machen möchte. Häufig besteht der Wunsch, den Po, den Rücken und den Bauch zu stärken. Natürlich ist das rein yogisch betrachtet eine starke Verankerung im Außen, aber ich finde auch, dass wir eben nicht beurteilen sollten und auch nicht alles zu eng definieren dürfen. Wer sich mit Entwicklung und Chakren auskennt weiß, dass jede Lebensphase ihre Aufgaben mit sich trägt und da geht es auch mal um einen kraftvollen Körper, in dem man sich wohl fühlt.
Sind Poübungen yogisch oder nicht? Mir egal! Dann machen wir eben auch Übungen gezielt für den Po und den Bauch, dennoch führen wir ganz bewusst den Atem, lassen uns Zeit, zu spüren und uns selbst zuzuhören. Wir reden über einen gesunden Rücken, den Beckenboden, die Atmung, Meditation, üben die Sonnengrüße und genießen bewusst Shavasana.
Manchmal braucht man erstmal Kraft, Schweiß, Herzklopfen, um seinen Geist zu beruhigen und sich zu spüren, genau das ist Yoga für mich.
Und mit fortgeschrittener Praxis passiert es dann: Die Jugendlichen stellen plötzlich fest, dass sie die Schultern oft an die Ohren ziehen, ihre Nacken verspannt sind oder ein Rundrücken ihnen hilft, sich einzuigeln. Sie erkennen, wieviel Gedanken in ihrem Kopf kreisen und wie gestresst sie manchmal sind. Die gesamte Körperwahrnehmung wird mehr geschult. Aber sie werden sich auch ihrer Selbstkommunikation bewusst, sie entdecken immer mehr, was ihnen gut tut und was nicht, was sie selbst in der Hand haben, um energievoll durch das Leben zu gehen und wo sie sich selbst im Weg stehen.
Es passiert soviel und genau das ist mein Ziel: Mit den Jugendlichen gemeinsam ihren Weg finden, sich selbt besser kennenzulernen, sich zu kräftigen, körperlich wie mental. Man benötigt gestärkte Muskeln, um aufrecht durch das Leben zu gehen, manchmal muss man bewusst ausatmen, um wieder zu Luft zu kommen, man braucht Bauchmuskeln, um seine Mitte zu kräftigen und manchmal braucht man einen Knackpo, um mehr Sitzfleisch zu haben oder um seine Weiblichkeit selbstsicher genießen zu können – jeder wird das aus seiner Yogapraxis ziehen, was er braucht. Es bedarf nur jemand, der Wege aufzeigt und dazu bin ich da.
5. Woher weißt du, was die Mädchen von der Matte mitnehmen?
Ich bekomme ab und zu ein App von einem der Mädchen. Ich freue mich riesig über ihre Offenheit und Selbstreflexion. Und da ich und auch einige der Mädchen einen Effekt durch die Yogapraxis wahrnehmen, der ihnen gut tut, schreiben wir gerade gemeinsam ein Buch. Darüber freue ich mich rieisg. Wir wollen anderen Jugendlichen Wege aufzeigen, wie sie sich selbst mehr unterstützen können. Thema ist: Wie kannst du dir gut tun? Yoga wird zwar das Hauptthema des Buches sein, aber nicht nur, soviel sei schon verraten.
6. Dürfen auch Jungs bei dir Yoga praktizieren? Sie würden auch sicher von deinem tollen Angebot profitieren…
Ja! Ich bot einen Kurs für Jungs an: Es fanden sich innerhalb von zwei Monaten fünf Jungs zwischen 13 und 17 Jahren. Inzwischen haben wir die Jungs und Mädchengruppe zusammen gelegt. Das hat einen ganz praktischen Grund: Meine Zeit:). Inzwischen praktizieren 20 Jugendliche Yoga mit mir. Sonntag Nachmittag bedeutet jede Menge Hausaufgaben erledigen, viele der Schüler befinden sich gerade im Abitur, einige müsssen sich immer wieder von den Nächten der Samstagpartys erholen oder haben eine Verabredung mit Freunden. Kurz und gut: Die Regelmäßigkeit der Teilnahme ist etwas unregelmäßig:).
20 Schüler gleichzeitg hatte ich noch nie auf der Matte, unser größter Kurs waren 17 Jugendliche gleichzeitg. Deswegen haben ich aus zwei Kursen nun einen gemischten gemacht, mit Einverständnis beider Geschlechter natürlich.
 Eine Reportage, wie der Unterricht bei Jacqueline konkret abläuft, findest du auf dem Blog MOMazing. Jacquelines Website mit allen Infos zu ihren Angeboten: hier lang.
Zum Thema „Yoga-Therapie für Kinder und Jugendliche“ gibt Inga Bohnekamp im September in Berlin eine Weiterbildung der Kinderyoga-Akademie.
Sandra Walkenhorst, die ebenfalls als Dozentin an der Kinderyoga-Akademie lehrt, gibt in regelmäßigen Abständen ebenfalls Weiterbildungen. Thema: „Yoga mit Jugendlichen.

MAPLE MINDS erstmals in Deutschland: Eine berührende Premiere

Wir hatten es angekündigt: Mit „MAPLE MINDS“, dem bewährten Programm aus Kanada, stellt die Kinderyoga-Akademie erstmals das Thema Yogatherapie in den Fokus einer Weiterbildung. Inga Bohnekamp, die in Kanada langjährige Erfahrung in Sachen „Yoga- und Achtsamkeits-therapeutische Arbeit mit Babies, Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen, psychiatrischen Auffälligkeiten und schweren Schmerzen“ hat, führt 2018 gleich zwei Weiterbildungen durch. Die Premiere fand jetzt Heidelberg statt und war ein voller Erfolg.

Hier einige Stimmen der Teilnehmer:

Inga hat viele, zum Denken anregende Praxisbeispiele, liebevoll und authentisch an die Kursteilnehmer herangeführt.

Vielen Dank für den bereichernden Input!

Das Seminar schwingt noch in mir nach und das tut sehr gut.

Ich bin so unendlich dankbar für diese schöne und lehrreiche Zeit mit euch. … Deine Leidenschaft für Maple Minds, liebe Inga, ist ansteckend. Keep smiling! (Véronique)

Das Maple Minds Programm konnten wir Schritt für Schritt durchleben…..Praxisnah, voll Leichtigkeit und Achtsamkeit im Augenblick!

Durch vielseitige Erfahrungsberichte der Kursteilnehmer, konnten wir immer weiter in die Lebenswelt chronisch kranker Kinder und Jugendlicher und deren Familien eintauchen.  Wir haben Einblick bekommen, wie deren Alltag mit ihren jeweiligen Besonderheiten aussieht, konnten so ein besseres Verständnis bekommen und schon erlebte Erfahrungen reflektieren.

„What made me smile today?“ ☺  ein wichtiger Punkt für alle Menschen, aller Altersstufen und mit all ihren Besonderheiten …

Sehr tief bewegt bin ich nach Hause gefahren und von Herzen motiviert das Erlebte und Erlernte unter die Kinder, Jugendliche und deren Familien zu bringen.

Auch Inga Bohnekamp selbst war angetan von dem Wissensdurst der Teilnehmer.

Besonders berührt hat mich, dass das Thema „Yogatherapie für chronisch kranke Kinder“ auf solch ein großes Interesse gestoßen ist. Weitergehende Themen wie Traumaarbeit oder Arbeit mit Krebs-Patienten haben wir ebenfalls gestreift. Ich bin mir sicher: Die Teilnehmer haben viel für ihre eigene Arbeit mitnehmen können.

Vom 14. -16. September findet die Weiterbildung in Berlin statt. Hierfür gibt es noch freie Plätze. Mehr Infos gibt es hier.

 

MAPLE MINDS kommt nach Deutschland – Ein Interview mit Psychologin Inga Bohnekamp

2018 wird es eine Premiere geben: Erstmals kommt  „MAPLE MINDS“, das in Kanada entstandene Programm nach Deutschland. MAPLE MINDS“ steht für – Yoga, Mindfulness and Relaxation Group Program for Kids and Teens with Chronic Illness“. Entwickelt hat es die gebürtige Berliner Diplom-Psychologin Inga Bohnekamp, die einige von uns bereits auf der Kinderyoga-Konferenz im vergangenen Februar kennenlernen durften.

Zu ihrer bevorstehenden Weiterbildung zu „Yoga- und Achtsamkeits-therapeutischer Arbeit mit Babies, Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen, psychiatrischen Auffälligkeiten und schweren Schmerzen“ an der Kinderyoga-Akademie im Februar in Heidelberg und im September in Berlin haben wir Inga Bohnekamp Fragen gestellt.

Alle Infos, Termine und konkrete Inhalte zu den beiden Yogatherapie-Weiterbildungen bekommst du hier.

 

 

Inga, du bietest 2018 Yogatherapie-Weiterbildung in Heidelberg  und in Berlin an. Kannst du deine Arbeit kurz zusammenfassen?

Gern! Meinen Hintergrund als Psychologin verbinde ich mit Yoga und Achtsamkeit zu einer MindBodyTherapeutischen Form der Therapie. In meiner “traditionellen” psychotherapeutischen Arbeit als Psychologin in Deutschland hat mir immer die körperliche Komponente gefehlt. Es hängt ja alles zusammen – Körper, Geist, Seele, Gefühle…Das beeinflusst sich alles gegenseitig und eine Trennung ja gar nicht so richtig möglich. Und so macht es in meinen Augen aus Sinn, genau das auch therapeutisch zu berücksichtigen. Dies eröffnet uns dies viel mehr Wege und Zugänge, um Menschen und ihre Gesundheit und Krankheit zu verstehen, um zu kommunizieren und um Coping, Heilung oder zumindest Linderung zu unterstützen und zu fördern.

Nach unserem Umzug nach Kanada sind u.a. MAPLE MINDS (für Babies, Kinder, Teenager und Eltern) and MindBodyFeel (für Erwachsene) entstanden. Über die vergangenen sechs Jahre hier in Ottawa habe ich mit vielen, ganz unterschiedlichen kleinen und größeren Patienten gearbeitet, u.a. für das Children’s Hospital of Eastern Ontario und die Kanadische Krebsgesellschaft. Die Patienten kommen aus allen möglichen Bereichen: aus der Kardiologie, Kardiovaskulaere Chirurgie, Rheumatologie, Immunologie, Onkologie, chronische Schmerzpatienten. Viele haben Begleiterkrankungen, wie Ängste, depressive Verstimmungen, Körperbildprobleme.

Ich arbeite momentan hauptsächlich mit Gruppen – MAPLE MINDS und MindBodyFeel sind Gruppenprogramme. Abgesehen davon, dass ich einfach sehr gern mit Gruppen arbeite, weil ich die Lebendigkeit und Dynamik liebe, hat das den Vorteil, dass die Patienten mit anderen zusammenkommen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und somit intuitiv einfach vieles “verstehen”. Das ist für viele ein sehr schönes Gefuehl, mal unter “Gleichgesinnten” zu sein.

Zusätzlich arbeite ich auch in Einzelarbeit, vor allem mit Erwachsenen mit schweren chronischen Schmerzsyndromen. Manchmal gebe ich auch Workshops an Schulen  oder unterrichte z.B. an therapeutischen Ambulanzen. Und dann arbeite ich ja auch noch als Autorin. Über die letzten Jahre habe ich vier Buecher geschrieben – zwei davon sind in Deutschland im Autumnus Verlag erschienen und zwei in Kanada.

 

Aus deiner Arbeit ist ein eigenes Programm entstanden: MAPLE MINDS, welches du nun zum ersten Mal nach Europa bringst. Was ist das Besondere?

MAPLE MINDS ist einMindBodytherapeutisches Programm, das Elemente aus dem Kinderyoga und der Achtsamkeitsmeditation mit Elementen aus der Kinder-und Jugendlichenverhaltenstherapie, der Emotionsbewaeltigung und weiteren Entspannungstechniken wie Visualisierungen (Traumreisen), PMR etc. verbindet. Ich habe MAPLE MINDS vor fünf Jahren in Kooperation mit dem Children’s Hospital of Eastern Ontario (CHEO) in Ottawa, Kanada, entwickelt. Es entstand aus dem Wunsch heraus, Kinder und Jugendliche, die mit schweren (chronischen) Erkrankungen und Schmerzen sowie psychiatrischen Begleiterkrankungen leben, besser zu unterstützen und auch ihren Familien das Leben ein wenig leichter zu machen. Die medizinische Versorgung ist natürlich zentral und ganz wichtig, ABER sie kann den kleinen und grossen Patienten und ihren Eltern meist leider weder den Stress noch Sorgen und Kummer und manchmal nicht einmal die schweren Schmerzen nehmen. Eine Lücke, die wir füllen wollten.

Ich glaube daran, dass es für uns alle gut und auch möglich ist, unser Leben mit mehr Leichtigkeit, Zuversicht und Freude zu leben – unabhängig davon, welchen z.T. sehr schweren Herausforderungen wir uns stellen müssen. Das hat sich in den vielen Jahren der Arbeit mit verschiedensten Patienten auch immer wieder bestätigt – und das macht Mut; den Kindern, den Teens, den Eltern und auch uns Ärzten, Krankenpflegern, Psychologen, Therapeuten!

Und deshalb bringen wir MAPLE MINDS jetzt auch nach Europa, denn auf diese Weise können wir alle zusammen viel mehr Patienten erreichen und unterstützen, als ich das alleine hier machen kann! Wir mögen den Kleinen und Grossen ihre Last nicht von den Schultern nehmen können, aber wir können ihnen spielerisch Wege zur Stress- und Schmerzbewältigung aufzeigen und ihnen helfen (z.B. durch die Arbeit in Gruppen), ein unterstützendes Netzwerk von Gleichgesinnten zu finden; Freunde, Wegbegleiter, die wissen, “wie sich das anfühlt”.

Du wohnst in Kanada, arbeitest dort unter anderem an einem Krankenhaus. Wie hat im hektischen Krankenhausalltag Yoga und Achtsamkeit Platz?

Gute Frage! 🙂 Stimmt, mein Leben ist bunt und schnell, gern kreativ-chaotisch und oft “all over the place”. Neben der Arbeit hat man ja noch so viel anderes, Familie, Freunde, meine Tochter, Schulaufgaben auf drei Sprachen, Hobbies, Reisen und dann eben das ganz normale Chaos Leben…;-)

Ich bin da sehr pragmatisch – genau so, wie ich es auch bei MAPLE MINDS weitergebe: Yoga und Achtsamkeit praktiziere ich ganz selbstverständlich jeden Tag. Ein Leben ‘ohne’ kann ich mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen. ABER das muss nicht jeden Tag so aussehen wie eine komplette Yogaklasse oder 20 Minuten still sitzen und meditieren, denn mal ganz ehrlich, das schaffen doch nur die wenigsten von uns. Ich starte meinen Tag immer mit ein paar tiefen, achtsam geführten Atemzügen in den Bauch und dann einem kurzen (oft ultrakurzen) intuitiv geführten Flow auf meiner Yogamatte. Sozusagen mein “Guten Morgen” an Körper, Geist und Seele :). Das hilft mir dabei, kurz in mich hineinzuspüren und mich mit meinem Körper und Atem zu verbinden, bevor der ganz normale Wahnsinn des Alltags beginnt.

Manchmal macht meine Tochter mit. Manchmal schläft sie noch. Manchmal geht das ganze im Chaos der Anforderungen des Tages fast unter. Aber ich habe ein paar “Lieblingsmoves”, durch die ich so gut wie immer fliesse und wenn ich es nicht mache oder kann (z.B. auf Transatlantikfluegen o.ae.), dann spüre ich es in meinem ganzen Körper, wie ich es vermisse. Achtsamkeit versuche ich genauso im Alltag zu leben. z.B. tanze ich mehrmals die Woche Ballett und die konzentrierten, fliessenden Bewegungen zur Musik sind eine ganz wunderbare Art, Achtsamkeit und das “Im Moment Sein” zu Praktizieren. Besonders wenn man mit Spitzenschuhen trainiert, merkt man das: Sobald man nicht mehr “im Moment ist”, sondern die Gedanken wild durch die Gegend flitzen, wirds schwierig mit dem Gleichgewicht und schwupps, ist man unten und verletzt sich im schlimmsten Fall die Knoechel. Das ist wie mit Balancehaltungen beim Yoga wie z.B. dem Baum oder auch dem Tänzer.

Ausserdem praktiziere ich sehr häufig das achtsame Hineinfühlen in meinen Körper und versuche, Spannungen oder Blockaden mit achtsamer, gezielter Atmung zu lockern, wo immer ich kann 🙂 Das macht sich u.a. gut beim Autofahren, da verspannen wir uns nämlich alle gern, wenns stressig und hektisch und voll wird.

Für wen ist die Weiterbildung gedacht?

Die Weiterbildung ist für alle gedacht, die gerne MindBodytherapeutisch mit Babies, Kindern, Jugendlichen und Eltern arbeiten möchten oder dies sogar schon tun. Das können (und darauf werden wir uns in der Weiterbildung fokussieren) Kinder und Jugendliche mit chronischen oder psychiatrischen Erkrankungen sein, aber genauso gut können es “ganz normale” Schulkinder sein (auch hier hat sich MAPLE MINDS bewährt). Gut ist, wenn Ihr Erfahrung habt in der Arbeit mit Menschen, die mit “besonderen” (gesundheitlichen oder anderweitigen) Herausforderungen leben. Das erleichtert das “Hereinfühlen” in diese Zielgruppe und nimmt auch die Berührungsängste. Aber diese Dinge werden wir natuerlich auch in der Weiterbildung thematisieren, denn das ist für uns alle wichtig: „Wie gehe ich damit um, täglich mit so schwer kranken Menschen zu abeiten und so viele, manchmal sehr traurige, Schicksale mitzuerleben?  Was macht das mit mir? Wie fühlt sich das in mir drin an? Wie kann ich ein einfühlsamer Therapeut, Lehrer oder Begleiter sein und trotzdem nicht all den Schmerz meines Gegenübers auf meine Schultern laden?“

 

Was dürfen die Teilnehmenden erwarten? Was genau werden sie lernen?

Wir werden gemeinsam in die Welt der MindBodytherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit schweren chronischen Erkrankungen, Schmerzen und psychiatrischen Begleiterkrankungen eingehen. Hierzu werden wir zunächst in die Lebenswelt der Patienten und ihrer Familien eintauchen: Was bedeutet denn das Leben mit einer chronischen Erkrankung eigentlich konkret? Wie sieht das aus im Alltag? Welche Herausforderungen stellen sich in der Schule? Welchen Kummer gibts oft mit Gleichaltrigen? Was bedeutet das alles für die Eltern? Und fuer die Geschwister? Hierzu werde ich viele meiner Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Patienten- und Altersgruppen teilen und freue mich, wenn auch alle anderen ihre möglichen Erfahrungen einbringen.

Denn darum gehts ja: Wie können wir den einzelnen Patienten am Besten helfen, so dass dass sie viel Handfestes aus unseren Sitzungen mit in ihren Alltag nehmen? Techniken, die sie in schwierigen Situationen anwenden koennen – im Krankenhaus, wenn sie Angst vor den Spritzen haben oder wenn die Injektionen unter der Haut so schrecklich brennen. In der Schule, wenn andere Kinder sie ärgern, weil sie “anders” sind. Zuhause, wenns Konflikte gibt oder Sorgen und Kummer zu gross werden, wenn sie nicht einschlafen koennen, weil die Gedanken rasen, oder wenn sie nachts aufwachen, weil die Schmerzen unertraeglich sind… (das sind nur einige Beispiele, the list goes on and on).

Dann werden wir das MAPLE MINDS Programm kennenlernen und ich werde Euch Schritt für Schritt da durch fuehren. Wir lernen ein wenig über den theoretischen Hintergrund und vor allem werden wir die verschiedenen Techniken gemeinsam ausprobieren und erleben und wir werden ganz konkret üben, wir wir das MAPLE MINDS Programm mit Patienten unterschiedlichen Alters durchführen koennen: Wie mache ich das denn ganz genau, mit einem Dreijaehrigen die tiefe Bauchatmung zu üben? Eltern nahe zu bringen, wie sie ihrem Kleinkind die Kommunikation schwieriger Gefühle erleichtern? Mit Schulkindern auf Traumreisen gehen, um eine Pause vom Schmerz zu gewähren oder gemeinsam mit ihnen zu erarbeiten, wie man sich “am eigenen Schopf” hochziehen kann, wenn man sich down fühlt. Mit Teenagern eine regelmässige Gratitude Praxis aufbauen, die “cool” genug ist, dass sie dann auch freiwillig zu Hause weitergeführt wird.
Hierzu bringe ich auch Materialien mit, wie das offizielle MAPLE MINDS Manual (Handbuch), ein passendes Kinderbuch (The Colours Of My Rainbow) und MAPLE MINDS audiotracks, die das ganze noch anschaulicher machen.

Mein Ziel ist es, dass Ihr das Weiterbildungswochenende voller Eindrücke, Inspiration and Motivation verlasst. Und dass Ihr Euch gewappnet, zuversichtlich und bereit fühlt, das Gelernte und das gesamte MAPLE MINDS Programm – in Eurem Arbeitsfeld mit Euren Patienten/ Schülern etc. zu implementieren.

Können Interessierte sich schon etwas von dir im Vorfeld anschauen?

Wer Lust hat, kann z.B. hier mehr ueber MAPLE MINDS am Children’s Hospital of Eastern Ontario lesen.
Oder auf meiner Website über mich und meine Arbeit lesen: www.ingabohnekamp.com

Hier kannst du dich für eine der beiden Weiterbildungen mit Inga Bohnekamp anmelden. 

Ideen-Sammlung: Lichtvolle Yogaübungen für die Adventszeit

 Adventszeit ist die Zeit von Lichterglanz und Freude. Selbst Erwachsene bekommen angesichts von Weihnachtsmarkt und leuchtenden Sternen strahlende Augen. Gleichzeitig ist es eine Zeit, um mit Kindern achtsam Yoga zu üben.
Wir haben einige Kollegen gebeten, uns ihre Lieblings-Idee zum Thema „Lichtvolle Yogaübungen für die Adventszeit“ aus ihrem eigenen Repertoire zu schicken. Herausgekommen ist eine feine Sammlung an Übungen, Reimen und Achtsamkeitsübungen für die Zeit vor Weihnachten.
Viel Freude damit!

Lichtvolle Yogaübungen mit …. Petra Proßowsky

Kinderyoga in der Weihnachtszeit

Übungseinheit für Kinder der Vorklassen und der ersten drei Grundschuljahre

Bewegungsvers mit den Übungen Stern und Sternschnuppe

Die Kinder lernen den Text mit entsprechenden Bewegungen und koordinieren Sprache und Bewegung.

Sie werden angeregt über Wünsche zu reflektieren und die Bedeutung von Wünschen, die nicht durch Kaufen erfüllt werden. – Eine besondere Weihnachtsbotschaft – erprobt auch mit multikulturellen Klassen.

Viele helle Weihnachtskerzen

Viele helle Weihnachtskerzen Stehe aufrecht und lege die Handflächen vor der Brust aneinander, dehne die Ellbogen seitlich nach außen, strecke die Arme mit den aneinander liegenden Handflächen nach oben.
bringen Licht in unsere Herzen. Löse die Handflächen voneinander und beschreibe mit den Armen einen großen Armkreis und lege die Handflächen wieder vor der Brust aneinander.
Das Licht tut gut, ist warm und hell, Breite die Arme seitlich auf Schulterhöhe aus.
erwärmt die Herzen ziemlich schnell. Lege die Handflächen wieder vor der Brust aneinander.
Viele helle Weihnachtssterne Führe die Übung Stern aus: hebe den rechten Arm nach oben und dehne den linken Arm nach unten, bewege alle Finger und drehe den Oberkörper nach links, hebe den linken Arm nach oben und dehne den rechten Arm nach unten, bewege alle Finger und drehe den Oberkörper nach rechts.
schicken Licht aus weiter Ferne. Wiederhole die Drehungen nach links und rechts.
Die Sternschnuppe macht Wünsche wahr, Führe die Übung Sternschnuppe auf dem linken Standbein aus: Stehe aufrecht, dehne den linken Arm nach oben, lege die rechte Handfläche auf den rechten Oberschenkel, verlagere das Gewicht des Körpers auf dem linken Fuß, löse den rechten Fuß vom Boden und dehne das rechte Bein gestreckt nach hinten.
erfüllt sie uns in jedem Jahr. Mache die gleiche Übung auf dem rechten Standbein.
Trag einen Wunsch in deinem Herzen, Beschreibe einen Armkreis
und schaue in die Weihnachtskerzen. Forme mit den Händen ein Herz: beuge die Finger und lege die Fingernägel und die oberen Fingerglieder der Finger beider Hände aneinander, lege die Daumenkuppen aneinander und dehne sie nach unten. Schaue durch das Herz, das so entsteht.

 

Der Herzenswunsch – kleine Kerzenmeditation

Die Kinder sitzen im Kreis. In der Kreismitte steht eine Kerze. Einige Sterne liegen als Dekoration um die Kerze herum.

Die Kinder denken an einen Herzenswunsch, einen Wunsch, der wirklich von Herzen kommt. Ein Herzenswunsch ist etwas ganz besonderes. In der Regel ist es kein materieller Wunsch, sondern drückt eine Sehnsucht aus. Ein Herzenswunsch kommt aus der Tiefe des Herzens. Die Kinder werden angeregt diesen besonderen Wunsch aufzuspüren. Dann schauen sie in die Kerze und denken einen Moment ganz fest an diesen Wunsch. Beim Ton der Klangschale legen sie ihre Hände auf ihr Herz, strecken dann die Arme auf Schulterhöhe nach vorn, die Handflächen nach oben geöffnet  und schicken die  Herzenswünsche in die Welt.

Viele helle Weihnachtskerzen

Weihnachtsmassage: Kann als Kreismassage oder als Partnermassage ausgeführt werden

Viele helle Weihnachtskerzen Beschreibe mit den Handflächen kreisende Bewegungen auf dem Rücken.
bringen Licht in unsere Herzen. Male mit den Zeigefingern Herzen auf den Rücken.
Das Licht tut gut, ist warm und hell, Knete die Schultern.
erwärmt die Herzen ziemlich schnell. Streiche die Schultern aus.
Viele helle Weihnachtssterne Male Sterne auf den Rücken.
schicken Licht aus weiter Ferne. Streiche den Rücken mit gespreizten Fingern zu allen Seiten aus.
Die Sternschnuppe macht Wünsche wahr, Streiche den Rücken von oben nach unten.
erfüllt sie uns in jedem Jahr. Streiche von der Mitte zu den Seiten.
Trag einen Wunsch in deinem Herzen, Male ein großes Herz auf den Rücken.
und schaue in die Weihnachtskerzen. Reibe die Handflächen aneinander und lege die warmen Hände auf den Rücken.

 

Mehr Infos zu Petra Proßowsky gibt es auf ihrer Website

Die wunderbaren Manduky-Frösche sind aus der Feder von Kitty Baar. Karten, Sticker, Poster gibt es bei: Kitty Baar, über kittybaar@gmail.com

Lichtvolle Yogaübungen mit …. Sandra Walkenhorst

Die Schneeflocken-Stunde

Meine Grundschulkids lieben die Schneeflocken-Stunde. Ich bringe Wattebäuschchen mit und lasse zuerst die Kinder mit geschlossenen Augen den Schnee hören (wenn man die Watte leicht in der Faust bewegt, knarzt es, als laufe man durch Schnee). Anschließend gibt es Pranayama inform von Pustespielen, z.B. muss die kleine Schneeflocke mittels eines Strohhalms durch ein Labyrinth gepustet werden. Ich habe Bilder von Schneeflocken (Eiskristallen) dabei und wir verwandeln uns in der Asanareihe in unterschiedliche Schneeflocken. Zum Abschluß gibt es eine Schneeflocken-Massage. Ich erzähle eine Geschichte und die Kinder streichen mit der Schneeflocke (Watte) über den Körper des Partnerkindes!

Kurz vor Weihnachten ist auch die Geschichte „Melwins Stern“ sehr beliebt! Ein schönes Buch mit einer anderen Form der Weihnachtsgeschichte. Hier bekommen die Kinder dann einen kleinen Stern (Dekoladen) für die Hosentasche mit, der aufgeladen ist mit positiver Energie, Kraft , Mut…

Mehr zu Sandra gibt es auf ihrer Website

Sandra Walkenhorst wird im April 2018 eine Weiterbildung zum Thema Thai-Kinderyoga geben. Alle Infos hier.

 

Lichtvolle Yogaübungen mit …. Jutta Maria Carmele

 

Die wunderbare Grundschullehrerin Jutta Carmele hat uns ein universelles Begrüßungsritual geschickt. Mit diesem schönen Vers und den dazugehörigen Bewegungen lässt es sich munter in die Adventszeit, aber auch in jeden anderen Tag starten.

 

Lichtvolle Yogaübungen mit …. Simone Schäfer

Simone Schäfer hat uns bei der letzten Kinderyoga-Konferenz in Heidelberg mit einer rhythmischen Yogaeinheit sehr beglückt. Hier kommt ihre tolle Advents-Idee.

 

Spruch „Hurra, hurra, es ist soweit!“

Immer 4 Kinder liegen im Kreis auf ihren Matten. So sehen sie aus wie ein Adventskranz. Die Köpfe zeigen in die Mitte. Dann nehmen die Kinder die Asana „Kerze“ ein.
Die restlichen Kinder der Gruppe stehen um diese Kinder herum. Eventuell hat jedes Kerzen-Kind ein Anzünd-Kind bei sich.
Stehende Kinder sprechen den Spruch: „Hurra, hurra, es ist soweit! Jetzt beginnt die Weihnachtszeit.“ Dabei patschen sie im Metrum auf die Beine (schwieriger: patsch, über Kreuz patschen, patsch, schnips).
Spruch „Wir zünden die erste Kerze an.“ 1. Kerze wird angezündet durch einen Klangschalenton über den Füßen des 1. Kerzenkindes.
2., 3. 4. Kerze wie bei der 1. Kerze. Die Klangschale wird weiter gegeben.

Am Ende brennen alle 4 Kerzen des Adventskranzes.
Nun die Kerzen auspusten. Die Kerzen-Kinder verlassen die Asana und spüren nach. Danach werden die Rollen getauscht.

5 Gründe, warum Kinder Klangschalen lieben!

Gerade ist ihr Buch erschienen: Mit „Klangyoga für Kinder“ hat die Yogalehrerin Tina Buch ein eindrucksvolles Praxisbuch geschrieben. Und damit ihrer eigenen Liebe zur Arbeit mit Kindern und zur Verbindung über den Klang ein feines Denkmal gesetzt. Wir haben die Autorin einmal gefragt, warum Klangschalen für Kinder so magisch sind. Hier kommt ihr Gastbeitrag!

5 Gründe, warum Klangschalen im Kinderyogaunterricht eine große Bereicherung sind !

von Tina Buch

  1. Klangschalen machen Spaß !

Klangschalen haben eine faszinierende und magische Wirkung auf Kinder. Sie lieben es, die Schalen mit allen Sinnen zu entdecken ! Klangschalen werden aus einer Bronzelegierung gefertigt. Die meisten Klangschalen werden in Handarbeit in kleinen Familienunternehmen in Nepal hergestellt.  Das goldschimmernde Material sieht edel und wertvoll aus, die Kinder behandeln die Schalen dadurch achtsam und behutsam.
Spannend ist auch der Geruch der Klangschalen, der von den Kindern besonders wahrgenommen wird, wenn die Schale eine Weile auf der Hand gestanden hat.
Klangschwingungen können sichtbar gemacht werden, zum Beispiel, wenn man Wasser in einer Schale durch sanftes anschlägeln zum Schwingen bringt. Hier entstehen kleine Wellen, die sich unterschiedlich formen und mandalaähnliche, gleichmäßige Muster entstehen lassen.  Schlägelt man die Schale fest an, wirbelt das Wasser unruhig auf, es entsteht ein Wasserspringbrunnen. Die Kinder lieben es, ihr Gesicht darüber zu halten! Diese Übung bietet den Kindern aber auch die Erfahrung, das Klangschalen, die auf dem Körper stehen, eher sanft angeschlägelt werden sollen, damit es nicht zur Unruhe kommt. Da der Körper aus über 70% aus Flüssigkeit besteht, werden die Schwingungen besonders gut übertragen. Wird das Wasser aus der Schale probiert, stellen die Kinder fest, das es seinen Geschmack verändert hat.

Am faszinierendsten ist der Klang der Schalen, unterschiedliche Schalen klingen auch unterschiedlich, und auch mit verschiedenen Schlägeln, kann man vielseitige Klänge erzeugen. Die Kinder lieben es zu experimentieren und zu lauschen, wenn die Finger an eine Schale trommeln oder klopfen.  Den schönsten Klang erzeugt man, wenn eine Schale auf einem guten Untergrund steht, z.B. auf dem Körper, und man sie sanft am oberen Rand anschlägelt.

Es ist für die Kinder eine besondere Erfahrun die lustig kribbelnden Klangschalen auf dem Körper zu spüren. Lina (10 Jahre) berichtet: „Die Klangschalen fühlen sich schön an, beruhigend und kribbelig. Mein Körper fühlt sich gut an und entspannt.“

 

 

  1. Klänge wirken beruhigend und schaffen eine angenehme Atmosphäre

Die gleichmäßig und fein schwingenden Klänge haben eine beruhigende Wirkung. Im Gegensatz zu Musik transportieren die Klänge keine Emotionen, sondern schaffen eine neutrale Atmosphäre. Dadurch wird ein Raum des Vertrauens und Loslassens geschaffen, gute Voraussetzungen um zu Entspannen. Die Neugierde der Kinder wird geweckt, sodass es vorkommen kann, das ein schüchternes Kind seine Schüchternheit vergisst, ein lebendiges Kind ruhiger wird und das sture Kind sich öffnet.

Die Erfahrung von Einklang wird möglich.

 

  1. Klangübungen stärken Aufmerksamkeit und Konzentration auf spielerische Weise

Verschiedene Atemübungen oder Bewegungsflows können mit Klang begleitet werden. Die Kinder lauschen den Klängen, folgen mit einer entsprechenden Bewegung. Klangintensität und Klangtempo kann variiert werden, um auch den Bewegungsablauf zu verändern. Diese Übungen steigern die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit der Kinder auf spielerische Weise. Der Yogalehrer, die Yogalehrerin kann sich mit den Ansagen zurücknehmen, die Klänge führen durch die Übung. Die Kinder setzten das sehr schnell, mit viel Freude, um. Es gibt auch zahlreiche Klangspiele, bei denen die Konzentration der Kinder gefordert und dadurch gefördert wird.

 

 

  1. Die Schwingungen der Klangschalen stärken die Gesundheit

Egal, ob die Schalen auf oder am Körper angeklungen werden, die Schwingungen breiten sich aus, verteilen sich, wie konzentrische Wellen im Körper und fördern dadurch viele entspannende und gesundheitsfördernde Wirkungen. Die Muskeln entspannen, die Organtätigkeit wird gefördert, Zellstoffwechsel und Lymphfluss werden angeregt, etc. Hierfür bieten sich besonders die Klangschalen von Peter Hess an, die extra für die Arbeit auf und am Körper entwickelt worden sind und sich strengen Qualitätsprüfungen unterziehen müssen. Zusätzlich ist es wichtig, sich durch ein themenbezogenes Seminar oder durch bestimmte Literatur über die Anwendung von Klangschalen zu Informieren um die größtmöglichen positiven Wirkungen zu erzielen. Wie auch im Yoga gibt es bestimmte Kontraindikationen die beachtet werden müssen !

Klänge können heilsam sein, beruhigen und in die Stille führen, aber sie können auch anregend sein und Energie in Bewegung bringen.

Somit können die polaritären Aspekte des Hatha Yoga, wie  Lebendigkeit und Stille, Anspannen und Entspannen, das männliche und das weibliche Prinzip, Intuition und Rationalität, etc., vielfältig durch den unterschiedlichen und gezielten Einsatz von Klängen unterstützt werden.

 

  1. Nada Brahma, die Welt ist Klang

Die Welt besteht aus Schwingung ! Es fällt nicht leicht, diese Schwingung in grobstofflichen Materialien wahrzunehmen, obwohl sie auch da sind. Leichter fällt es uns, Schwingungen wahrzunehmen in Form von Gefühlen oder Stimmungen. Gemeinsames Praktizieren von Yoga, oder auch gemeinsames Chanten von Mantren verbindet uns miteinander und wir erfahren das Gefühl von Einheit und Einklang

 

Kinderyoga im Netz

OM und @: Kinderyoga im Netz – Auf der Suche nach Inspirationen für erfüllende Yoga-Stunden

Spätestens, wenn deine Ausbildung zum Kinderyoga-Lehrer erfolgreich hinter dir liegt, ist es für dich soweit: Du hast dein Rüstzeug erhalten und freust dich, nun regelmäßig zu unterrichten! Vielleicht hast du bereits die ersten Kinder um dich herum versammelt und eine kleine Gruppe zusammengestellt, startest nun frisch mit regelmäßigem Unterricht. Und spätestens jetzt stellt sich dir eine brennende Frage: „Woher nehme ich denn nun jede Woche meine Inspirationen?“ 

Mit dieser Frage sind die Anfänger unter den Kinderyoga-Lehrern nun wirklich nicht allein, denn auch alten Hasen, die schon länger Kinderyoga-Klassen unterrichten, geht so manches Mal die kreative Puste aus. Dann sind alle Dschungel besucht, alle Frösche auf der Wiese in Sicherheit gebracht. Dann lassen sich die yogaliebenden Kinder selbst mit einer wilden Indianer-Stunde oder dem noch so fein ausgearbeiteten, ruhigen Flow nicht mehr locken.

Eins ist sicher: Kinder sind anspruchsvoll! Ich habe bereits öfter erlebt, dass ich in eine Kita komme –  im Gepäck ein ähnliches Stundenbild, wie wir es vor einem (!) Jahr schon ein einziges Mal (!) praktiziert haben. Die Reaktion der Fünfjährigen: „Och ne, das haben wir ja schon einmal gemacht!“ Was beweist, dass Kinder ein ziemlich gutes Gedächtnis haben – (und das ein oder andere Stundenbild sie scheinbar gefesselt hat).

Sicherlich ist das Internet eine gute Quelle, um neue Inspirationen für die eigene Kinderyoga-Lehrpraxis zu erhalten. Die Frage ist eine wesentliche: Was brauche ich, um selbst eine Kinderyoga-Stunde auszuarbeiten? Für den einen mag das ein komplett ausformuliertes Stundenbild sein, welches ohne Probleme in die eigene Praxis passt und quasi 1:1 übernommen werden kann. Hier hält das Netz einige Seiten bereit, deren Stundenabläufe manchmal im (kostenpflichtigen) Mitgliederbereich abrufbar sind. Zu nennen wären hier als erstes die vielfältigen Stundenbilder auf Karma Kids. Natürlich hast du dich auch schon im Kinderyoga-Onlinebuch.de umgeschaut – und die vielen Stundenbilder entdeckt.

Wer dagegen weniger feste Stundenbilder sucht und mehr auf der Suche nach kreativen Inspirationen ist, der kann im Netz quasi aus dem Vollen schöpfen.

Denn: Kommt man lediglich mit einer Idee und einer Handvoll von – zu der Idee passenden – Yoga-Haltungen in die Stunde, ist das Mitwirken der Kinder oftmals viel aktiver möglich. Die Kids können so ihre eigenen Ideen bei der Gestaltung der Stunde mit einfließen lassen. Als Lehrer bist du viel offener für die momentane Stimmung und kannst dementsprechend flexibler reagieren, als mit einem festen Stundebild-Konzept.

Neben der bereits erwähnten Seite von Karma Kids finde ich die liebevolle Welt von Utes Pünktchen-Blog zauberhaft, denn hier sind viele Spiele versammelt.  Auf der Yogagogik-Seite kann man feine Vorlagen kostenlos herunterladen. Und auch auf Stefanies Seite Yogastern gibt es Stundenbilder, die zum Nachahmen animieren.

 

Image courtesy of sattva at FreeDigitalPhotos.net
Image courtesy of sattva at FreeDigitalPhotos.net

Zauberhaft für kreative Hände sind Seiten wie die von Sabine Seyffert oder der Kult-Seite Red Ted Art. Denn oftmals lässt sich aus einem lustigen, selbstgebastelten Meeres-Monster eine phantasievolle Stunde erschaffen. Und die passende Deko für die Mitte hat man dann ja sowieso schon …

Für alle, die sich vom Englischen nicht abschrecken lassen: Oft lohnt es sich, auf englischsprachigen Kinderyogaseiten vorbeizusurfen oder englische Begriffe wie „Kids Yoga“, „Teen Yoga“ und „Stories“ in die Suchmaschine einzugeben. So kann man zum Beispiel auch auf Kiddingaroundyoga.com neben Ausbildungen und Webinaren allerhand Inspirationen für kreative Yoga-Spiele erhalten. Auch auf Kidsyogastories.com gibt es einen kostenlosen Bereich, in dem sich wunderbar nach phantasievollem Input stöbern lässt. Die Seite Doyouyoga hat einen sehr praxisbezogenen, ausführlichen Ratgeber für den Yoga-Unterricht jeglicher Altersklassen online gestellt. Auch hier lohnt sich ein Klick. Und selbst das ferne Australien kann mit inspirierenden Kinderyoga-Websiten aufwarten: Rainbow Pammy Yoga beschreibt ausführlich, worauf es beim Kids Yoga ankommt und wie man z.B. eine Metta Meditation mit Kindern durchführt.

Zuguterletzt gehen auch die Freunde von Web-Videos beim Kinderyoga nicht leer aus. Auch wenn die bunte, Studio-TV-Welt von Cosmic Kids Yoga nicht jedermanns Sache ist: Auf Youtube ist Cosmic Kids Yoga mit fast 133.000 Abonnenten sicher der meistgeklickte Kinderyoga-Channel weltweit. Und die britische Moderatorin Jaime Amor liefert jeden Monat eine neue Episode: quietschbunt und zuckersüß, dafür aber auch gratis, ziemlich kreativ und direkt ins heimische Wohnzimmer.

Weitaus weniger Abonnenten, aber nicht weniger liebevoll gestaltet ist der Youtube-Channel der österreichischen Liedermacherin Mai Cocopelli. Hier findet sich auch der schöne Sonnengruß. Fans von „Der kleine Yogi“ dagegen werden auf der Website Yogazeit.at und Derkleineyogi.at fündig. Und die Berlinerin Claudia Rühle von Sunlight Kids Yoga hat auf Youtube gleich eine längere Video-Dokumentation gestellt und macht so Kinderyoga anschaulich.

Die folgende Liste von Seiten für Kinderyoga im Netz ist natürlich nicht vollständig. Im Gegenteil: Habt ihr tolle Seiten im Netz gefunden? Schreibt gern eure Lieblings-Seiten hier als Kommentar!

 

Deutschsprachige Seiten

Blogs mit Stundenbildern:

http://www.karmakids.de

https://puenktchenyoga.com

http://www.kinderyoga-onlinebuch.de

https://yogastern.com

http://www.littleyogaworld.de

 

Websiten zum Schmökern:

http://www.yogagogik.de

Petra Proßowsky ProYoBi

 

Kreative Seiten:

Sabine Seyffert

http://www.redtedart.com

 

Englischsprachige Websiten

Blogs mit Stundenbildern:

Teachers pay Teachers

 

Websiten zum Schmökern:

Doyouyoga-Artikel zum Thema Kinderyoga

http://kiddingaroundyoga.com/blog/ 

https://kidsyogaacademy.net

 

Deutsch- und englischsprachige Web-Videos:

Cosmic Kids auf Youtube

Mai Cocopelli auf Youtube

Sunlight Kids Yoga

Kinderyoga-Inhalte auf Youtube

 

Niederlande:

http://www.kinderyoga.nl/informatie/blogs

 

Österreich:

http://www.yogazeit.at/kinder.html

Littleyogi.at

 

Andrea unterrichtet Kinderyoga und Eltern-Kind-Yoga in Berlin und schreibt auf ihrer Seite Kinderyogaberlin.com über alles rund ums Kinderyoga. Auch hier lassen sich einige exemplarische Stundenbilder finden. Darüber hinaus hat sie bis vor kurzem beim mittlerweile eingestellten deutschen Dienst von Yogaia.com online und mit Webcam Yogageschichten unterrichtet. 

So war die Kinderyoga-Konferenz 2017, Teil 1 (Freitag)

Für die vierte Kinderyoga-Konferenz stand drei Tage die Heidelberger Stadthalle ganz im Zeichen von Kinderyoga. Ok, am ersten Abend, der mit einem Vortrag zum Thema „Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung“ begann, hätte sich der ein oder andere fast auf den Abschlussball einer Heidelberger Tanzschule, der hörbar nebenan im Saal stattfand, verirrt. Doch am Ende fanden alle Teilnehmer den Weg zum Vortrag von Prof. Dr. Holm-Hadulla.

Hier kannst du eine kleine Zusammenfassung seines Vortrages nachlesen:

 

So war die Kinderyoga-Konferenz 2017, Teil 2 (Samstag)

Nach dem theoretischen Grundgerüst, dass uns Prof. Dr. Holm-Hadulla am Freitag Abend zum Thema „Kreativität“ mitgegeben hatte, stand der zweite Tag der Kinderyoga-Konferenz ganz im Zeichen von erlebbarer Praxis.

Hier kannst du eine kleine Zusammenfassung der Workshops vom Samstag noch einmal nachlesen:

 

Vorgestellt: Ruben fun Hunter

Reinhard Magg alias Ruben fun Hunter ist Künstler und widmet sich verstärkt dem Thema „Schreibmalen“. Dass dies auch mit Kindern kreativ und fruchtbar ist, zeigt er auf der diesjähren Kinderyoga-Konferenz. Sein Workshop heißt: „Schreibmalen, das bildnerische Schreiben“. Seine Website findet ihr hier.